Zu Beton

Der materielle Gestus des uns umgebenden Raums hat sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts, wie auch der ästhetische Imperativ der Postmoderne, in seiner basalen Form offenbart. Baustoffe werden nicht mehr kaschiert und sind mit dem Paradigmenwechsel ein ansehnliches Oberflächenmaterial geworden. Ob Sichtbeton oder nicht – letztlich reduziert sich der Baupreis und die Kreativindustrie darf sich im Staub der Mischverhältnisse ausprobieren. Dass die Oberflächen auch einen Einfluss auf psychogeografische Bedingungen im Sinne der Situationistischen Internationale haben, ist nicht abzuwenden.

Darauf gilt es zu reagieren und in zweiter Instanz zu siegen – die Entscheidungen der Planungsbüros und Kammern auf lange Sicht zu beeinflussen, zu korrumpieren und die Oberflächen der Stadt mit eigener Hand zu bearbeiten. Durch Gegenüberstellungen und Ergänzungen, materiale Einsicht. Graffiti und taggen als Stempel persönlichen Ausdrucks scheinen da nahe zu liegen. Doch muss die Struktur verändert werden und nicht die Oberfläche. Das ist die Aufgabe des Künstlers – die Arbeit an der Struktur.

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